9/26/2011

bissl was über meine sichtweise mancher dinge, die zukunft & die menschheit im allgemeinen. musste ich einfach mal loswerden!


und wiedereinmal sitze ich hier, an meinem altgewohnten platz neben dem fenster, schreibe unsinnige texte über das leben und so weiter. wenn man jetzt gerade im 16. wiener gemeindebezirk sicht auf den dunklen nachthimmel hat, kann man ganz schön die abermillionen sterne, die sich auf fast schwarzem hintergrund abzeichnen, erkennen. dies kommt gar nicht mal so oft vor, denn wie sich nunmal die technischen umstände im heutigen Leben weiterentwickeln und somit immer mehr künstliche Lichtquellen erzeugt werden, muss man vorallem in der stadt die augen ziemlich zusammenkneifen und es bedarf auch an glück, um den einen oder anderen Stern über dem lichtermeer der zivilisation erkennen zu können. ich frage mich, warum dies so sein muss. warum muss die menschheit sich so rasend weiterentwickeln? warum leben wir in so einer korruptionsreichen welt, in der die menschen andere hintergehen, nur um an reichtum & ansehen zu gelangen? das sind so die dinge, die einfach nicht in meinen kopf hineingehen wollen. ich frage mich diese fragen so wahnsinnig oft, und noch andere, die sich mit der sensationsgeilheit (ist das ein wort?!) der menschen im allgemeinen beschäftigen. wenn ich mich hier so ehrlich äußern darf, muss ich zugeben, dass ich die menschlichen wesen kein bisschen verstehe. in der ansicht, dass ich selbst zu ihnen gehöre, mag dies komisch erscheinen, aber es ist so und dies wird wohl auch der grund dafür sein, weshalb ich mich oft so fehl am platz fühle. letztes wochenende beispielsweise, ich war auf einem familienausflug in carnuntum; dort wimmelte es nur so von touristen und geschichtlich interessierten personen, aber das war noch nicht das merkwürdige an der sache. das komische und worüber ich in letzter zeit wirklich oft nachdenke ist die tatsache, dass menschen einfach alles angreifen müssen. ich verstehe das nicht. ich meine, da ist so ein stinknormaler alter römischer brunnen, bis zum rande gefüllt mit wasser, und jedes menschliche wesen tatscht mit seiner hand in dieses wasser. wozu? ich stand dann dort ungefähr eine halbe stunde, betrachtete die ganzen menschen, wie sie jeder brav, wie es die anderen ihm vormachten, in diesen brunnen griff. als schließlich ein etwas stärker gebauter, älterer herr im weißen hemd mit der spitze seines linken kleinen fingers ebenfalls die wasseroberfläche des brunnens durchbrach und daraufhin zusammenzuckte, brachte mich die situation so sehr zum schmunzeln, dass ich mich selbst dazu bewog, meine hand in das wasser zu tauchen. und wie erwartet fühlte es sich wie jedes andere, stinknormale brunnenwasser an - warum also griff jeder dort hinein? der mensch mag vielleicht von natur aus ein neugieriges wesen sein, aber so interessant war der inhalt dieses brunnenbeckens nun auch wieder nicht gewesen. neben dieser veranlagung des menschen, alle dinge anzugreifen, wie als müsse er sich vergewissern, ob er sich in der realität befand, gibt es noch etliche dinge unserer menschlichen welt, die ich einfach nicht verstehe. ich habe schon immer viel darüber nachgedacht, aber seit ich in dem fach ethik unterrichtet werde, beschäftigt mich die ganze sache noch viel mehr. ein anderer punkt ist jener, warum viele menschen immer sagen müssen was sie denken. ich persönlich rede an manchen tagen nicht sonderlich viel und dementsprechend meint dann mein gegenüber, er müsse meine wortkargheit ausgleichen, indem er mit doppelter geschwindigkeit rede. dies führt dann oft dazu, dass ich mit sachen vollgelabert werde, bei denen ich mir oft denke „und warum erzählst du MIR das“? ich möchte jetzt nicht wie ein total assoziales wesen, dass sich nicht für andere leute interessiert, rüberkommen aber ich frage mich, warum mir manche leute so sachen wie „schau mal, der typ sieht irgendwie wie ein amokläufer aus“ erzählen. ich weiß nicht, was mich daran mehr stört, entweder die tatsache, dass mein gegenüber mit selbstverständlicher leichtigkeit über andere menschen urteilt, oder dass er ernsthaft meint, man könne auf so eine aussage ein sinnvolles gespräch aufbauen. was erwarte er denn, dass ich darauf antworte. etwa so etwas wie „ja stimmt, wir sollten sofort verschwinden und hilfe holen“ ?. oder vor ein paar wochen, auf einem road trip durch österreich begegnete ich einer frau, die sich zum teils ziemlich männlich gab, und sie erzählte mir ihre gesamte lebensgeschichte. klar kam so manch interessantes darin vor, aber dennoch frage ich mich, wieso sie ausgerechnet mich ausgewählt hatte, um mir das ganze zu erzählen. hatte sie vielleicht in den späten jahren ihrer existenz niemanden zum reden mehr, weil ihre kinder ausgezogen waren und ihr mann sich lieber mit seinen kompanen als mit seiner ehefrau abgab, oder meinte sie, ihr bericht würde mir irgendwie dabei helfen, den weiteren verlauf meines lebens zu planen? dies ist mir bis auf weiteres unklar, und ich bin eigentlich auch immer erfreut, neue leute kennen zu lernen, aber wenn mir jemand in der ersten halben stunde schon über seine beziehungsprobleme und ähnliches erzählt, komme ich mir schon leicht fehl am platz vor. 
soweit so gut. ich weiß selbst nicht, was genau mich dazu bewogen hat, diesen ganzen scheiß hier zu schreiben und noch weniger weiß ich, warum ich euch soetwas zumute, aber das musste einfach mal gesagt werden. (:
wenn mich heute nun beispielsweise jemand fragen würde, was ich einmal werden wolle, würde ich mit großer wahrscheinlichkeit „alt, zufrieden & ausgeglichen“ antworten. im gegensatz zu anderen leuten meines alters habe ich noch keinen konkreten plan für meine zukunft. ich werde die ganze sache einfach auf mich zukommen lassen und schauen, was das leben so zu bieten hat. ich verfolge nicht den plan, mir eine arbeit, die mir ein höchst mögliches einkommen erbringt, zu suchen. meiner vorstellung nach ende ich irgendwo verarmt, aber durchaus zufrieden. ich möchte an meinem lebensende mit einem lächeln auf dem gesicht zurückblicken, und mir denken: „auch wenn ich keine tolle villa, keinen porsche und keine yacht habe, hatte ich durchaus das beste leben, was ich mir vorstellen konnte. ich habe eine tätigkeit gefunden, die mir spaß macht und das wichtigste: ich habe immer nur das getan, was mich glücklich macht“ und nicht: „schön, jetzt habe ich vielleicht einen privatjet und ein ferienhaus in nizza, aber im großen und ganzen habe ich mein gesamtes leben verschissen, indem ich nur für meine arbeit gelebt habe“. ich möchte einfach kein klischee. irgendwas alternatives. egal was, aber keinen ehemann mit zwei kindern, einem hund & ein haus mit weißem zaun. punkt. aus. ende. :)

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