12/01/2011

christmas - the C is for "calm". NOT!

Erster Dezember. Erstes Kästchen des Adventkalenders darf geöffnet werden. Startschuss für die alljährliche vorweihnachtliche Hysterie. Ähh. Moment. Die hat ja schon vor einigen Wochen angefangen. Ich hab prinzipiell nichts dagegen, wenn man sich auf Weihnachten vorbereitet, aber als ich dann Ende Oktober im Starbucks saß und dann plötzlich "All I Want For Christmas Is You" aus den Lautsprechern in der Ecke ertönte, wurde mir die Tatsache, dass unsere liebe Gesellschaft aus dem Feste der Geburt des heiligen Sohnes ja gleich ein riesen Tamm Tamm fabriziert, wieder ins Gedächtnis gerufen. 
Ich persönlich liebe den Winter. Ich liebe die Kälte. Ich liebe die stundenlangen Spaziergänge durch die Winterlandschaft. Ich liebe es, mich anschließend in meinen kuscheligen, etwas abgefuckten Lieblingspulli zu kuscheln und bei einer heißen Tasse Schwarztee mit Milch ein nettes Buch zu genießen. Ich liebe es, wenn unser Auto nicht anspringt, weil es zu kalt ist. Ich liebe es, wenn sich Eisblumen an den Scheiben bilden. Ich liebe das Geräusch, wenn meine Mutter genervt versucht, das Eis von jenen Autoscheiben zu kratzen. Ich liebe den Duft der zahlreichen Kerzen, die mein Zimmer in kalten Winternächten erleuchten. All dies könnte so schön zu genießen sein, wenn da nicht diese ewige Hektik wäre. Bissi mehr als drei Wochen bis zum heiligen Abend haben wir ja noch. Warum sind also alle Leute schon so gestresst, weil sie noch nicht die passenden Geschenke für ihre Liebsten gefunden haben? Warum muss man die ganze Stadt mit diesen schirchen, kitschigen Weihnachtsbeleuchtungen zuhängen, sodass man die Sterne am Himmel noch weniger erkennen kann? In meinen Augen wird Weihnachten sowieso überbewertet. Warum schenkt man sich zum Anlass der Geburt Jesu, die bekanntlich ja sowieso erst im Frühjahr stattfand, teure Geschenke? Nicht dass ich es aus religiösen Gründen nicht richtig finde, ich verstehe nur nicht den Sinn dahinter. Wie meine Mathematikprofessorin so schön zu meinen pflegt, muss nicht alles einen Sinn haben, aber trotzdem fliegt diese ganze Weihnachtsfreude irgendwie an mir vorbei. Früher, als kleines Mädchen war ich natürlich auch immer sehr aufgeregt und konnte es nie erwarten, endlich das Läuten des Christkindes zu hören, anschließend mit geröteten Backen ins Wohnzimmer zu stürmen, um das Geschenkpapier mit einem lauten ,Rrrrrschhh‘ von den sorgfältig verpackten Päckchen reißen zu können. Aber letztes Jahr habe ich dann irgendwie angefangen, mich den ganzen Weihnachtsvorbereitungen und dem damit verbundenen Stress zu entziehen, was dazu geführt hat, dass meine Mutter ziemlich sauer war, als sie am Tag vor dem 24. erfuhr, dass ich noch immer kein Geschenk für sie und meinen Vater besorgt hatte.  Soviel dazu. Das einzige was ich an Weihnachten wirklich mag, sind Christkindlmärkte. Auch wenn es nicht selten passiert, dass sich so viele Menschen von Stand zu Stand drängen, dass man kaum noch atmen kann, genieße ich den Geruch von Glühwein, Punsch, Bauernkrapfen & heißen Maroni. Hoffen wir, dass diese Vorliebe noch lange erhalten bleibt, sonst hätte ich gar keinen Faktor mehr, der mich dazu bewegt, mich auf die Vorweihnachtszeit zu freuen. ;)

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